Junge Union: "Diese manipulative Vorgehensweise ist für einen Bundestagsabgeordneten unwürdig und beschämend."

Anfang der Woche zeigten wir uns auf Grund einer Mitteilung des Bundestagsabgeordneten Marcus Held mehr als verwundert. Über seine Social Media-Kanäle auf Facebook und Twitter ließ Held verlauten: „Ich würde sagen: Läuft auf ‪#‎Instagram. Wer mir da noch nicht folgen sollte, darf dies gerne nachholen.“ Auf Instagram selbst veröffentlichte Held einen ähnlichen Beitrag. Ein Auszug daraus lautet: „#Instagram #Platz #9 #Follower“. Held brüstete sich damit, dass er einen der beliebtesten und meist abonnierten Instagram-Accounts führe. Diese Meldung kam uns mehr als seltsam und unglaubwürdig vor, abonnierten Helds Profil bis vor wenigen Tagen doch lediglich ca. 75 User. Seine Beiträge gefielen durchschnittlich sechs Abonnenten. Das war wohl einfach zu wenig für Herrn Held.

Plötzlich explodierte in kürzester Zeit die Zahl seiner Abonnenten von ursprünglich ca. 75 auf inzwischen über 590 User (Stand: 25.11.2015, 18:00 Uhr). Schaut man sich diese neuen Abonnenten aber genauer an, stellt man fest, dass sich darunter mindestens 500 gefakte Profile aus aller Welt befinden. Darunter sind beispielsweise Accounts mit dem Namen „p.enis1234“, „fuckbitchesgetmoney“, „sorry.im.a.spammer“, „urgay_ass“ oder „milliondollarmachine“. Über 85 Prozent seiner Abonnenten sind solche oder ähnliche Fakes.

Ein so dreist manipuliertes Vorgehen ist eines Bundestagsabgeordneten unwürdig und beschämend zu gleich. Daraus zu suggerieren, wie aktiv und beliebt man sei, ist eine Täuschung der Öffentlichkeit. Ein solches Verhalten schürt Politikverdrossenheit und beflügelt die Vorurteile gegenüber Politikern. Die drei JU-Vorsitzenden Lena Knappek (Kreisverband Mainz-Bingen), Marco Schreiber (Kreisverband Worms) und Patrick Moll (Kreisverband Alzey-Worms) erklären: „Natürlich lässt sich nicht nachweisen, auf welchem Weg diese Accounts erworben wurden. Da jedoch plötzlich User wie ‚Nastya Belova‘ aus Moskau, ‚Noah Issa‘ aus Jamaika, ‚Chita Movalez‘ aus Ghana oder ‚Kakeru Miura‘ aus Tokio den Instagram-Account von Herrn Held abonniert haben, deutet vieles auf eine manipulative Vorgehensweise hin.“

Zum Hintergrund: In allen Beiträgen von Marcus Held war ein Bild des auf Twitter aktiven Martin Fuchs (Kontakt via Twitter: @wahl_beobachter) beigefügt, der dort als neutraler Wahlbeobachter präsent ist. Martin Fuchs beobachtet die Europa-, Bundes- und Landespolitik im Netz, mit Fokus auf Social Media. Dieser teilte dort am 21.11.2015 mit, dass bereits über 50 Mitglieder des Bundestages ein Instagram-Profil nutzen. Marcus Held erscheint dort auf Platz 9 der beliebtesten Bundestagsabgeordneten auf Instagram nach einer exorbitanten Steigerungsrate seiner Abonnentenzahlen.

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